Analyse

Aufschlussreich sind markante Verhaltensmuster, die einen überdauernden Lebensstil entlarven. Man kommt nicht umhin, dieses Lebenskonzept mit dem Attribut des trügerischen, betrügerischen, ja schurkenhaften zu versehen. Es lebt der Schurke der Endzeit. Schurken, Aufschneider, egal wie man sie nennt. Es sind moralisch verwerfliche Charaktere, indem sie den Schein der Gelehrsamkeit geben, indem sie die Arbeiten Anderer zu Plagiaten benutzen, um die Öffentlichkeit über ihre Unfähigkeiten zu täuschen. Er rühmt sich zu wissen, was er nicht weiss und zu haben, was er nicht hat. Wer sich ihm als Publikum andient, hat die Grenzen der Ignoranz Richtung Dummheit längst überschritten.

Projektionen

Im Zentrum des Schurken steht die innere Leere, die ihre Rückbezüge oft im Kindheitsalter findet. Diese Leere wird auf vielerlei Weise versucht zu kaschieren. Über Jahre entsteht eine Fassade, mit der er versucht, im Licht anderer zu leuchten. Mit der Akzeptanz der Außenwelt, die illusorische Größe darstellen zu dürfen, um daraus Profit zu schlagen, steht und fällt die Figur des Schurken in der Endzeit. 
Er verdeckt die innere Leere, indem er sich mit positiven Eigenschaften anderer bekleidet. 
Frühzeitig, vielleicht schon im Jugendalter nimmt er wahr, dass er nichts hat und nichts ist. Unsicherheit und Ängste kaschiert er durch Lästerungen, die ihm kurzzeitig Genugtuung verschaffen. Dadurch verwirft er sich selbst und vergrößert seine innere Leere und die daraus folgende quälende Nichtexistenz, die er durch Projektionen auszufüllen sucht. 
Die extreme Idealisierung seiner Fassade zielt darauf ab, die idealen Anteile anderer förmlich zu inkorporieren. Den Mantel derer reißt er weg, die er beneidet. Der fremde Mantel ist jetzt sein Gewand und fremdes Gut gibt er als Eigentum aus. 

Feindbilder

Der Neid wächst. Erlebnisse, Ereignisse oder neutrale Gespräche deutet der Schurke als feindlich. Aus Neid entsteht Hass. Menschen, deren Wesen, Werte und Fähigkeiten er insgeheim bewundert, macht er zu seinem Feindbild. Es formiert sich eine Kraft der Zerstörung gegen den ausgemachten Feind. Was hat er ihm Böses getan? Was hat er überhaupt mit ihm zu tun? Nichts! Der vermeintliche Feind hat ihn sogar noch gefördert, ihm geholfen, seinen Wert zu entdecken und die Leere seiner Seele mit Leben zu füllen. Vergebens. Der Schurke hat daran kein Interesse. Wahrhaftigkeit, Anstand und Aufrichtigkeit sind Werte, die er für sich nur in Anspruch nimmt, sie aber nicht hat, lebt oder kennt. 

Leistung und noch mehr

Zwei Psychotricks. Berechnend subtil und stets bedacht auf deren taktische Platzierung kontrolliert er sein Umfeld für seinen Profit. Vordergründig freundlich zugewandt, scheinbar ermutigend und doch stets die Minderwertigkeit des Gegenübers vor Augen führend, fordert er immer weitreichendere Leistung mit der Aussicht auf ein neues Level. 

Eine Episode aus dem Versuch einer CD-Produktion nach Ron Kenoly in der Amberger BGG: 

Die Musiker tun ihr Bestes. Üben, üben, üben, mehr Leistung, mehr Gebet. Nächtelang. Christian Scharnagl, damals Lobpreisleiter unter Remdisch, presst sie aus wie Zitronen und fordert Einsatz, predigt Gehorsam und diktiert “dranbleiben”. Antreiben und Schmeicheln. Zuckerbrot und Peitsche. 

Nur er weiß, dass die Leistung nie genug sein wird, die er Schritt für Schritt von seinem Thron aus einfordert, auf dem er vorgibt, nicht zu sitzen. 

Die Proben gehen bis in die Nacht, obwohl das Ziel längst als unerreichbar gilt. Spät in der Nacht legt sich ein Musiker demonstrativ mitten auf die Bühne und schläft ein. Er kann nicht mehr. 

Raub und Beute

Was er will, ist die Größe, die Berufung und die Salbung, worin andere leben, wirken und dienen. Das Geld, was er nicht will, fordert er ein. 
Das Lästermaul macht verächtlich, tritt nieder und will haben, was es nicht haben kann. 
Sein Leben ist begleitet durch einen starren Blick. Willkürliche Zuckungen sind das Ventil für aufgestaute Ängste. Der Beutezug dreht sich um sein narzisstisches Selbst. 

Hat die Methode nicht etwas Historisches? 
Manch Deutscher hat nichts und ist nichts, aber er braucht Geld, um seine Ökonomie zu finanzieren. Die Inbesitznahme fremder Ressourcen beweist die Existenz einer skrupellos schädigenden und armselig leeren Seele. Was gebraucht wird, wird geraubt. Akribisch wird notiert und abtransportiert. In der Welt der Deutschen muss er nicht kaufen, er nimmt. Er muss nicht bezahlen, er raubt. 
Schon damals von den Juden. Sie werden ausgeplündert. Das Ziel ist eindeutig, ihr Vermögen und Kapital dem Reich zuzuführen. 
Der Raubzug nimmt seinen Höhepunkt in der Shoah. Berechnend bereichert sich die deutsche Bevölkerung an fremden Ackerflächen, Häusern, Lebenskraft, ihrer Ideen, ihrer Wertschöpfungen, ihrer Kreativität und ihrer Errungenschaften, während sie millionenfach deren Leben vernichten.1

Fremdes Gut ist auch des Schurken Gewinn. Wieder wird akribisch notiert und skrupellos abtransportiert: Bibelschule, Kurse, Seminare und Predigten. Mit dem Raubgut stellt er sich ans Pult und sammelt Almosen ein. Seine Ökonomie ist der geistliche Betrug, Zuträger liefern es “wie aus dem Nichts”. Der fremde Mantel, mit dem er sich umkleidet und woran er sich bereichert, ist seine einzige Deckung. Darunter der Jammer, die blanke Leere einer hässlichen Seele. 

Hochstapelei

Alle dunklen Eigenschaften Christian Scharnagls haben einen gemeinsamen Nenner: seinen Vorteil suchen. Welche entsetzliche Wahrheit an der Basis seines Leben steht, ist die Erkenntnis, dass er ein Lügner ist und sein Leben eine fürchterliche Lügengeschichte. 
In der Tiefe seines religiösen Zynismus tun sich Abgründe auf, die er zu spüren bekommt und ihm einen Ort bieten, hämisch auf alles zu spucken, was heilig ist. Sein Leben hält seinen Lügengeschichten nicht stand. Das ist peinlich und schädlich für einen Hochstapler und seine Handlanger, die ihn füttern mit geraubtem Gut, um selber an die fallenden Sterne zu gelangen.
Die Leiter nach oben ist ein Knochengerüst verschiedener Opfer. 

Sadismus

Die Verwandlung ihrer Ohnmacht in das Erlebnis der Allmacht ist für die zwei Schurken aus der Oberpfalz das suchtartige Verlangen schlechthin.
Die Macht über fremde Seelen, deren Verhalten zu kontrollieren und zum eigenen Vorteil zu steuern, vermittelt ihnen rituelle Befriedigung in ihrer gestörten Gefühlswelt.

Geschwisterrivalität und Angst vor Bedeutungsverlusten lösen in Christian Verhaltensauffälligkeiten aus, die ihn schon unter den Jugendlichen in Amberg als “Lästermaul” bekannt machten. Als Erwachsener muss er sich behaupten, bekämpft jeden aus Konkurrenzangst und buhlt um die Unterstützung seines Vaters, einen Choleriker mit psychopathischen Zügen. Die Notlage anderer Menschen benutzt er gezielt zur Ausschlachtung. In den Gaudi-Fahrten zu Flüchtlingen in der Ukraine offenbart sich eine skrupellose, berechnende Taktik der Selbstbehauptung.
Diese zeigt sich auch durch eine auffallend häufige Thematisierung von “Eierstöcken, Beckenbodenmuskeln, Unterhosen und Fruchtbarkeit verheirateter Frauen”.
All das offenbart seine durch Obszönitäten beherrschte Gedankenwelt.

Bianca Scharnagls Geschichten sind gleichermaßen abstoßend wie auch erschreckend und man stellt sich berechtigt die Frage, wie es jemand schaffen kann, derart schmutzige Unwahrheiten und manipulative Tricks jahrelang mit sich herumzuschleppen.

Religiös eingekleidet fordern sie von ihren Zuhörern ein Leiden wie Christus – bis hin zum Tod, wobei sie sich selbst sowie ihre drei Töchter davon ausnehmen, versteht sich.

Und so wie Volker treffend sagt, besitzen sie beide die Fähigkeit, eine geschmacklose Fassade aus suggestiven Phrasen auf die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.
Eine sich wandelnde Fassade, höchst durchtrieben, zur Verschleierung dieser Perversität und diesen Missbrauchs.

Solche Vorgehensweisen dem Heiligen Geist zuordnen zu wollen, ist mehr als abgrundtief blasphemisch.

Epilog

Die Brutalität und das Ego des Ambergischen männlichen Chauvinismus geht Hand in Hand mit der Unterwürfigkeit der Frau. Sich selbst aneinander bedienen, sich immer wieder reinwaschen bis hin zum Erbrechen; das ist die Never-Ending-Sucht nach Perversion, nach sexueller Perversion der Seelsorge zwischen Mann und Frau von Oberpfalz bis Hessen. 

1 Arte-TV: Die Nazis, die Arbeit und das Geld; Frankreich, Regie Gil Rabier, 2020, Arte F

Richtigstellung

Es ist ein ruhiger Abend im Dezember des Jahres 2000. Das Klingeln des Telefons durchbricht kurzzeitig die friedliche Stille. Dann…

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